Werkzeug & Powertool Design

Wenn Standardprodukte der Aufgabe nicht gewachsen sind …

Als Beispiel möchte ich hier meine Arbeit für die Firma Groschopp in Viersen aufführen. Ich entwickelte hier zusammen mit der Konstruktionsabteilung ein Gehäusedesign für elektrische Geräte und KHL-Antriebe (Kommutator-Handmotoren mit Lüfter), das nach kundenspezifischen Anforderungen konzipiert, entwickelt, produziert und montiert werden kann.

Sehr wichtig während der gesamten Produktentwicklung ist das Prototyping, denn offene Fragen lassen sich anhand eines Modells besser veranschaulichen und klären als am Rechner. Protoypen können dabei je nach Projektphase und Fragestellung ganz unterschiedlich aussehen: Die Bandbreite reicht vom einfachen Modell aus Modellschaum oder sogar Pappe, bis zum realistischen 1:1 Modell aus dem 3D-Drucker.
Mittels modernem Rapid Protoyping lassen sich die Ergebnisse während des gesamten Entwicklungsprozesses überprüfen und anpassen – so lange, bis das Produkt reif für die Serie ist.

Die Gestaltung eines kundenspezifischen handgeführten Elektrogerätes ist aber aus vielerlei Gründen nicht vergleichbar mit anderen Elektroantrieben: Weil das Gehäuse unmittelbar in Kontakt mit dem Nutzer ist, unterliegt es einer Vielzahl von Sicherheitsvorschriften.

Generell ist bei jedem Werkzeug besonders auf die richtige ergonomische Gestaltung zu achten.

Unterschiedliche Aufgaben brauchen unterschiedliche Lösungen

Die Geräte müssen ganz unterschiedliche Aufgaben in vielen diverenzierten Einsatzbereichen erfüllen. Generell hängt das Design und der Aufbau der Maschine stark davon ab, in welchem Umfeld und von welchen Anwendern ein Gerät genutzt wird: Eine handgeführte Blechschere für den professionellen KFZ-Bereich etwa hat andere Anforderungen zu erfüllen als eine leichte elektrische Stoffschere in einer Großschneiderei. Anwendung und Anwender bestimmen die Form und Konstruktion des Produktes.

form ever follows function. This is the law.

Louis Henry Sullivan (1856 – 1924)

Das Zitat von der Funktion folgenden Form wird in Deutschland leider oftmals falsch übersetzt. Die Form folgt nämlich nicht der „Funktion“, sondern die Form eines Produktes wird von der zu erfüllenden Aufgabe bestimmt. Die Aufgabe und die daraus resultierenden Anforderungen definieren das Aussehen und die Konstruktion eines Produktes. Eine Kaffeemaschine für den Heimgebrauch hat andere Anforderungen als eine Kaffeemaschine für eine Krankenhaus Großküche, die Kaffee für 500 Personen kochen soll.